Die Aufteilung der Macht in Österreich
Das Parteiensystem
Nach dem Krieg wurde Österreich von den Alliierten sozusagen ein "demokratisches" Parteiensystem aufgepfropft (übergestülpt), unter dessen Hülle die alten regionalen Machtstrukturen jedoch weitgehend unverändert weiter existierten, nur eben unter der generellen Anleitung (mit der Lizenz) der Besatzer. So entstanden u.a. Lizenz-Zeitungen, Lizenz-Betriebe und Lizenz-Parteien. Da dieses politische System nicht von innen heraus gewachsen war, war es von Anfang an ein krankes System, das mit dem Virus der Korruption infiziert war: Es bildeten sich konspirative Netzwerke, deren Struktur häufig an Mafia-Organisationen erinnerten (und die wiederum mit den kriminellen Strukturen in den Besatzerländern USA, UK, FR und Sowjetunion kooperierten). Im Zentrum dieser konspirativen Netzwerke standen die Lizenz-Parteien und ihr Schmieröl war die Posten-Vergabe: Nicht der jeweils Fähigste in seinem Fach sollte eine Verwaltungsaufgabe zugewiesen bekommen, sondern jemand, der die Macht-Ansprüche der jeweiligen Lizenz-Partei mit allen (auch kriminellen Mitteln) an seinem Posten am besten vertreten konnte.
Der Rot-Schwarze Sumpf
Eines der prägendsten politischen Merkmale in der österreichischen Nachkriegszeit ist das Machtkartell des sogenannten Rot-Schwarzen Sumpfes: Während auf der politischen Ebene eine demokratische Vielfalt vorgetäuscht wurde, befand Österreich seit dem Ende des Krieges sich im fast alleinigen Würgegriff dieses rot-schwarzen mafia-artigen Machtkartells:
Regierung Renner | 27. April 1945 bis 20. Dezember 1945 | ÖVP, SPÖ, KPÖ |
---|---|---|
Regierung Figl I | 20. Dezember 1945 bis 8. November 1949 | ÖVP, SPÖ, KPÖ |
Regierung Figl II | 8. November 1949 bis 28. Oktober 1952 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Figl III | 28. Oktober 1952 bis 2. April 1953 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Raab I | 2. April 1953 bis 29. Juni 1956 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Raab II | 29. Juni 1956 bis 16. Juli 1959 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Raab III | 16. Juli 1959 bis 3. November 1960 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Raab IV | 3. November 1960 bis 11. April 1961 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Gorbach I | 11. April 1961 bis 27. März 1963 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Gorbach II | 27. März 1963 bis 2. April 1964 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Klaus I | 2. April 1964 bis 19. April 1966 | ÖVP, SPÖ |
Regierung Klaus II | 19. April 1966 bis 21. April 1970 | ÖVP |
Regierung Kreisky I | 21. April 1970 bis 4. November 1971 | SPÖ |
Regierung Kreisky II | 4. November 1971 bis 28. Oktober 1975 | SPÖ |
Regierung Kreisky III | 28. Oktober 1975 bis 5. Juni 1979 | SPÖ |
Regierung Kreisky IV | 5. Juni 1979 bis 24. Mai 1983 | SPÖ |
Regierung Sinowatz | 24. Mai 1983 bis 16. Juni 1986 | SPÖ, FPÖ |
Regierung Vranitzky I | 16. Juni 1986 bis 21. Jänner 1987 | SPÖ, FPÖ |
Regierung Vranitzky II | 21. Jänner 1987 bis 17. Dezember 1990 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Vranitzky III | 17. Dezember 1990 bis 29. November 1994 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Vranitzky IV | 29. November 1994 bis 12. März 1996 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Vranitzky V | 12. März 1996 bis 28. Jänner 1997 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Klima I | 28. Jänner 1997 bis 4. Februar 2000 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Schüssel I | 4. Februar 2000 bis 28. Februar 2003 | ÖVP, FPÖ |
Regierung Schüssel II | 28. Februar 2003 bis 11. Jänner 2007 | ÖVP, FPÖ/BZÖ |
Regierung Gusenbauer I | 11. Jänner 2007 bis 2. Dezember 2008 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Faymann I | 2. Dezember 2008 bis 16. Dezember 2013 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Faymann II | 16. Dezember 2013 bis 17. Mai 2016 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Kern I | 17. Mai 2016 bis 18. Dezember 2017 | SPÖ, ÖVP |
Regierung Kurz I | 18. Dezember 2017 bis 28. Mai 2019 | ÖVP, FPÖ |
Regierung Bierlein I | 3. Juni 2019 bis 7. Jänner 2020 | |
Regierung Kurz II | 7. Jänner 2020 bis ? | ÖVP, "Grüne" |
Quelle: Bundeskanzleramt - Regierungen seit 1945 |
Das Bildungsystem
Natürlich ist das Bildungssystem in Österreich ein Teil der real existierenden Machtstrukturen. Es wird von den Lizenz-Parteien direkt kontrolliert.
In einer Dringlichen Parlamentarischen Anfrage des Österreichischen Nationalrates wird zugegeben: "Das Parteibuch ist nach wie vor das wichtigste Buch in österreichischen Schulen."
Zahlreiche Verurteilungen wegen nachgewiesener Straftaten etwa von Schuldirektoren und anderen Personen in der Bildungsverwaltung zeugen von der kriminellen Energie der Beteiligten.